Tagebuch
Portland Brewery

Gabi auf der Burnside Bridge, Portland, OR
Der heutige Tag ist schnell erzählt - Lazy Friday!!
Nach dem Frühstück brechen wir zügig auf und steuern dem Mount St. Helens National Monument entgegen. Es ist wieder sehr bedeckt und in Portland wären wir bereits in 2,5 Stunden. Auch heute begegnen uns wieder viele Trucks mit Baumstämmen. Es gibt aber ebenso viele, die „leer“ unterwegs sind. Und die haben ihr „Hinterteil“ einfach Huckepack geladen. Will sagen: Die Log-Trucks bestehen aus einer Zugmaschine mit Auflieger. Das Ende der Baumstämme liegt auf einem Gestell mit je zwei Zwillingsreifen. Und dieses Gestell ist variabel montierbar und wird bei Nichtbenutzung einfach auf den Auflieger geladen.
Von der Interstate 5 gibt es einen „Abstecher“ zum Mount St. Helens. Die Stichstraße umfasst schlappe 50 Meilen bis zum Johnston Ridge Observatory, dem Endpunkt direkt amVulkan.
Wir fahren wieder durch Wolken, die Sicht auf die Umgebung bleibt verwehrt - wie gestern. Zeitweise tröpfelt es und es ist unklar, ob das Regen oder einfach der Niederschlag der Wolken auf der Windschutzscheibe ist.
Es ist aber auch eine emotionale Fahrt. 2018 haben wir das alles glasklar vor uns gesehen und auch heute ist die Verwüstung vom 18. Mai 1980 noch überall spürbar. Am Straßenrand ist gekennzeichnet, von wann die Aufforstungen sind und auch wenn diese nun 40 Jahre zurück liegen und die Bäume schon wieder ganz schön groß sind, so ist es uns, als sei der Berg gestern erst kollabiert.
Oben angekommen ist bis auf die Talsohle nichts zu sehen, der Berg versteckt sich wie gestern der Mount Rainier. Wir verbringen einige Zeit im Observatory, unterhalten uns mit einem Ranger und schauen die Ausstellung an. An einem Modell lassen sich die verschiedenen Phasen des Ausbruchs nachempfinden. Höhepunkt ist der absolut sehenswerte Film im „Theater“. Dort wird mit Originalaufnahmen und Simulationen, untermalt mit dem richtigen Sound das ganze Ausmaß der Naturgewalt deutlich. Das haben die Amis ja auch wirklich drauf: die Ausstellungen etc. in den Besucherzentren der Nationalparks u.ä. sind Gold wert. Höhepunkt der Aufführung ist am Ende das Hochfahren des Vorhangs inkl. Leinwand. Es erscheint ein riesiges Panoramafenster über die gesamte Breite des Theaters - die gibt den Blick frei auf den Vulkan, wenn er denn zu sehen wäre. Heute sehen wir eine weiße Wand aber 2018 war der Effekt beeindruckend. Und das Wetter ins Positive zu ändern, haben selbst die Amins nicht drauf - Gott sei Dank!
Wer mag, kann ja mal zu den Fotos von 2018 wechseln, da gibt es mehr zu sehen - einfach klicken …
Gegen 14:00 Uhr sind wir dann in Portland, das Motel ist schnell gefunden. Da noch einiges vom Tage übrig ist beschließen wir, einen Ausflug in die Downtown zu machen. Dort ist Leben und dort gibt es diverse Microbreweries. Die Dame an der Rezeption beschreibt verschiedene Möglichkeiten , mit Bussen o.ä. dorthin zu kommen und ist ganz entgeistert, als wir sagen, dass wir laufen werden. Tun wir dann auch.
Immer gerade aus, über die Burnside Bridge hinüber und schon sind wir da. Tja, gerade im Bereich der Brücke sind wieder sehr viele Obdachlose. Ich habe mal vorsichtig ein paar Zelte fotografiert. Viel schlimmer haben es aber die zahlreichen Menschen, die auf dem nackten Boden liegen. Keiner pöbelt, wir fühlen uns als Paar überhaupt nicht unsicher - die Leute können einem einfach nur leid tun. Einer liegt auf dem Bauch, hat einen Gullideckel hochgenommen und sucht nach Verwertbarem. Die meisten sind überhaupt nicht in der Lage, gefährlich oder bedrohlich zu wirken, so stoned sind sie.
Wir schlendern durch die Straßen und statten wieder Powell’s Book Store einen Besuch ab - ein riesiger Bücherladen über zig Etagen. Es ist wohl der größte der Welt.
Am Ende kehren wir ein: zunächst bei der „Van Ebert Brewery“. Hier wird online bestellt und abgerechnet. Das Bier ist prima, zudem können wir direkt auf die Brauamarturen blicken. Einige Häuser weiter finden wir die „Backwoods Brewery“. Hier kommen wir an der Theke gleich ins Gespräch mit einem Paar unseren Alters aus Florida. Wir quatschen uns fest, die Zeit vergeht wie im Fluge. Die beiden beginnen, ihr Heimatland zu entdecken und sind extrem dankbar für Tipps und Hinweise zu Reisezielen im Wilden Westen.
Als wir nach dem Essen (erstklassige Burger) rauskommen, ist es fast dunkel. Schnell den Rückweg bewältigt und an den Mac gesetzt. Gabi ist gleich ohnmächtig ins Bett gesunken. Jetzt bin ich fertig und müde. Mal sehen, ob das WLAN reicht. Heute Mittag war es unterirdisch, jetzt ist es etwas besser. Schauen wir mal - gute Nacht!
Tagesetappe: 383 Kilometer
Übernachtung: Eastside Lodge***, 949 East Burnside Street, Portland, OR 97214
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