Tagebuch
Peanuts - and the Bridge

Gabi & Jürgen im Charles M. Schulz Museum, Santa Rosa, CA
Super Frühstück, bestes Hotel der Reise, aber eine Matratze, die mit Seegras gefüllt zu sein schien. Habe ich so zurück gemeldet - wurde dankend angenommen, die im Grunde positive Kritik. Die Nacht war dennoch erstaunlich gut.
Es ist wieder warm, als wir aufbrechen und der Petrified Forest liegt an der Wegstrecke. Wir stellen aber fest, dass das ein privates Unternehmen ist. Den Einritt ersparen wir uns - versteinerte Bäume, die wirklich faszinierend sind, haben wir schon in Hülle und Fülle gesehen (Asche auf unser Haupt - was sind wir verwöhnt). Aber der Petrified Forest NP in Arizona ist überragend. Und Charlie Brown wartet ja auch.
Nun ja - angekommen in Santa Rosa warten wir zunächst auf Charlie Brown - nicht er auf uns. 2013 waren wir bereits hier vor den Toren. Die Wartezeit bis zur Öffnung war aber damals zu lang. Heute wollen wir uns Zeit lassen. Das Museum öffnet in der Woche aber erst um 11 Uhr. So müssen wir doch noch warten, machen ein paar Fotos draussen mit den Figuren und haben einfach Spaß.
Ich persönlich finde ja, dass die Peanuts neben Asterix & Obelix die wirklich ansprechendsten Comics aller Zeiten darstellen. Die Art und Weise von Charles M. Schulz (der übrigens deutsche Vorfahren im Stammbaum hat), Dinge so kurz und knackig auf den Punkt zu bringen, sind m.E. absolut grandios. Und die tragische, aber absolut liebenswerte Figur Charly Brown mit seinem Snoopy und all den anderen Charakteren liegen mir sehr am Herzen. Gabi teilt diese Begeisterung! Sehr schön!!
So machen wir in der Wartezeit bis 11 Uhr ein paar Aufnahmen draussen. Nicht fehlen darf die psychologische Beratung, die regelmäßig Lucie obliegt - ein Peanuts-Running-Gag. Dann öffnet das Museum, wir lösen unseren Ermäßigungs-Coupon ein, den Gabi heute morgen im Hotel noch gefunden hat und bestaunen die Ausstellung. Supermodern und toll aufbereitet.
Im Erdgeschoss: vorwiegend Bilder, Skulpturen, Kunstwerke von den Lieblingen. Im ersten Obergeschoss finden sich dann viele persönliche Gegenstände von Charles M. Schulz inkl. seiner Sportausrüstung (Spitzname „Sparky“) und einem Nachbau seines Arbeitszimmers. Dazu gibt es viele Originale etc. und sogar einen Klassenraum, in dem Kinder, ganze Schulklassen, aber auch Erwachsene basteln und malen können - alles mit den vertrauten Motiven.
Ein sehenswertes Kunstwerk füllt die Stirnwand des Gebäudes über zwei Etagen (wer bei der Gesamtansicht genau hinschaut sieht oben links auch Snoopys Hundehütte, verhüllt von den Christos wie einst der Reichstag). Die immer wieder verwendete Szene, in der Lucie Charly den Football hält, ihn dann aber wegzieht, wenn er schießen will (und er glaubt immer wieder aufs Neue, dass sie es diesmal nicht tut - vergeblich). Beim näheren Hinscheuen besteht das Bild aus unzähligen keinen Comics, die in ihrer schwarz-weiß-Ausgestaltung und geschickte Anordnung eben dieses Großbild ergeben. Klasse!
Gabi mag es übrigens, mich beim fotografieren zu fotografieren. Das Bild, das sie gestern mit ihrem iPhone vor dieser Wand von mir geschossen hat, gehört ab jetzt zu meinen absoluten Lieblingsbildern dieser Art. Ich finde das sehr gelungen.
Im Garten finden wir dann noch einen weiteren Running-Gag: den Drachen-fressenden Baum. Oben hängt so ein armes Exemplar, das Charly nicht retten konnte. Zum Abschluss meint Gabi, dass unbedingt noch ein Foto mit mir und Linus mit Schmusedecke und Bleistift gemacht werden muss. Es geht um den Bleistift, nicht die Schmusedecke! Passt zu meiner Tätigkeit als rasender Reporter hier im Urlaub, meint Gabi.
Das war ein wirklich toller Vormittag und wir fahren bei bestem Wetter nach Sausalito. Hier waren wir schon mehrfach, mögen es aber sehr, ein Stündchen am Jachthafen und den Hausbooten herumzuschlendern in der warmen, kalifornischen Mittagssonne.
Der Weg in die Marin Headlands mit den schönen Aussichtspunkten auf „meine“ Golden-Gate-Bridge (die gehört für mich einfach dazu bei einem Kalifornienaufenthalt) hat sich geändert und ich muss ein Wendemanöver durchführen, das Gabi den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Die Conzelman Road ist nämlich wegen der vielen Radfahrer nun Einbahnstraße und nur von oben zu befahren. Dahin kommt man nur „hinten rum“ und muss vorher durch einen langen Tunnel fahren.
Die Ausblicke sind mal wieder toll und wir überlegen, ob sich ein schmaler, breiter Druck der Brücke gut in unserem demnächst renovierten Gäste-WC machen könnte.
Um 15:00 Uhr checken wir im Motel ein - das Zimmer ist erstaunlich gut und sogar ohne den sonst meist obligatorischen Teppichboden ausgestattet. Alle Sachen raus aus dem Auto - alle! Die Koffer müssen gepackt und dazu die Inhalte inkl. Handgepäck etc. neu sortiert werden. Das machen wir aber nicht bei dem schönen Wetter!
Hier kennen wir uns ja gut aus. Wir gehen um die Ecke und die Chestnut Street hinunter, wo der Besuch des hiesigen Apple-Stores (nur gucken, nicht kaufen) einfach dazu gehört. Dann schlendern wir hinunter zur Marina und von da ins Chrissy Field mit dem Wanderweg, der Beach und dem immerwährenden Blick auf die Brücke. Hier habe ich die Welt im Döschen. Das Jungvolk joggt, was das Zeug hält und auch die Kite-Surfer geben ihr Bestes. Wir gehen einige Kilometer, setzen uns dann und schauen dem Treiben zu. So schön!
Auf dem Rückweg suchen wir auf der Chestnut etwas zu essen. Gar nicht so einfach, denn hier reiht sich Restaurant an Restaurant und man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Schließlich finden wir einen Italiener, bei dem Gabi ihre heißersehnten Nudeln und eine Margarita und ich nochmal eine wirklich sehr gute „Hot Salami Pizza“, begleitet von Hazy IPA bekomme. Das „DelaRosa Restaurant“ werden wir uns merken.
Jetzt ist es aber genug, oder? Naja - wenn da nicht direkt vor dem Motel inzwischen das „Westwood“ geöffnet hätte. Hier spielen Jungs Pool, ein DJ macht zu laute Musik und der ganze Laden ist echt „Western-Saloon“ inkl. einer Theke bis zum Horizont und Bullriding. Einer geht noch, denken wir, setzen uns an die Theke und genießen die Atmosphäre. Ein wunderbarer Ausklang dieses Tages.
Ich habe die Fotos schon fertig und das Tagebuch angefangen. Gabi hat einen Koffer schon zu. Der Rest folgt morgen früh (und ist nun auch erledigt).
Tagesetappe: 130 Kilometer
Übernachtung: Lombard Plaza Motel**, 2026 Lombard Street, San Francisco, CA 94123
Volcano

Jürgen auf dem Obsidian Flow Trail, Newberry National Volcanic Monument, OR
Die „Cascade Lodge“ ist wirklich ok, das Zimmer geräumig und die Einrichtung - na, sagen wir mal: postmodern, aber sehenswert. Vielleicht mache ich morgen mal ein Foto vom Waschbecken. So haben wir auch gut geschlafen und da Urlaub ist, beginnt der Tag nicht hektisch, sondern mit zwei Meditationen mittels Peloton-App. Das haben wir uns so angewöhnt.
Zum Beginn unserer Tour haben wir einige Stationen vor: zunächst geht’s zum nahe gelegenen Safeway. Unser Obst ist alle und ein Sandwich für später sowie einen Breakfast Burrito für mich und einen süßen Donut für Gabi zum Sofortverzehr. Dann statten wir Downtown einen ersten kurzen Besuch ab. Im Visitor Center lassen wir uns beraten, ob wir mit unseren Planungen für heute und morgen richtig liegen. Ja, tun wir - es gibt aber noch ein paar wertvolle Hinweise zusätzlich. So ist eine ganze Region hier aktuell gesperrt: heftige Waldbrände. Kann man nichts machen - das Feuer ist aber weitestgehend unter Kontrolle. Nächster Stop: Nike Outlet. Das liegt an der Route, die wir heute sowieso fahren, macht aber erst um 12 Uhr auf. Mittags werden wir wieder dran vorbei kommen - Gabi muss doch endlich eine neue Basecap bekommen.
10 Meilen südlich von Bend erreichen wir das Newberry National Volcanic Monument. Hier werden wir heute einige Zeit verbringen. Im Visitor Center bekommen wir Hinweise auf Dinge, die wir uns unbedingt ansehen sollen. Draußen beginnt gerade ein Ranger Talk - das ist genau unser Ding. Spätestens jetzt haben wir das von uns so sehr geschätzte National-Park-Feeling. Wir erfahren viel Neues - insbesondere über den Newberry Volcano und seine Ausläufer. Vieles wissen wir aber auch schon - Hawaii hat uns da sehr geholfen. Hier im Bereich des Visitor Centers sind eher die Ausläufer des Vulkans zu sehen: jede Menge Lava und einer von über 400 „Cinder Cones“, die der Vulkan geschaffen hat. 1,5 Meilen unter uns sind auch heute noch riesige Magma-Kammern und wenn der Druck auf dem Kessel zu groß wird und irgendwo eine Schwachstelle ist dann gibt es einen „kleinen“ Ausbruch und es entsteht so was wie ein großer Pickel - ein Cinder Cone. Der besteht aus Asche und Lava und unserer hier ist 1.500 Jahre alt.
Wir können anschließend sogar mit dem Auto hinauf fahren. Obwohl der gar nicht so riesig hoch ist haben wir von dort tolle Ausblicke auf weitere Vulkane, Cinder Cones und den Hwy #97, der Bend mit dem Park verbindet.
Zugig ist es dort oben. Das Wetter ist wechselhaft. Mal blauer Himmel, dann wieder Wolken.
Weitere 24 Meilen südöstlich erreichen wir den Paulina Peak und den gleichnamigen See. In der Caldera des Vulkans sind nach dem letzten Ausbruch 2 Seen übrig geblieben: der Paulina Lake und der East Lake. Vorher war es ein See, doch der letzte Ausbruch hat einen weiteren Kegel in die Mitte der Caldera gesetzt, so dass es nun 2 Seen sind. Vulkane verändern das Aussehen der Landschaft oft sehr schnell - das kann man hier gut sehen.
Etwas besonderes gibt es hier oben auch: den „Big Obsidian Flow“, über den auch ein Trail führt, den wir unter die Füße nehmen. Wir kraxeln auf einem riesigen Glasberg herum. Eine Erklärungstafel habe ich mal fotografiert und bei den Fotos platziert. Kurzfassung: das Gestein hat hier einen hohen Silicium-Gehalt und als der Vulkan das ausspuckte, blieb ein großer Glasberg übrig. Das Glasgestein hat hier drei Farben: schwarz (das ist dann of richtig glatt), hellgrau und dunkelgrau (das hat mehr Lufteinschlüsse). Wir müssen schon höllisch aufpassen, uns hier nicht zu verletzen an den messerscharfen Steinen. Es macht aber viel Spaß, den Trail zu erkunden. So etwas haben wir noch nicht gesehen und das ist auch normal, denn solche Obsidian-Flows sind extrem selten.
Am Paulina Lake finden wir ein nettes Plätzchen für das Sandwich-Picknick. Und Gabi macht wieder Fotos von Tiny Little Bear. Die findet ihr regelmäßig in ihrem WhatsApp-Status. Schließlich steuern wir noch die Paulina Falls an, die deutlich größer daherkommen, als von uns vermutet. Erst haben wir einen Viewpoint von oben, dann gehts es 400 Feet hinunter an den Fuß der Fälle. Gabi kraxelt auch hier ganz schön herum.
Am Parkplatz gesellt sich ein neugieriger, blauer Vogel zu uns - hübsch! Weniger hübsch ist der Blick auf meine Tankuhr. Die habe ich schon den ganzen Tag auf dem Kieker. Als wir Bend und die letzte Tankstelle schon weit hinter uns hatten fiel mir ein, dass ich noch tanken wollte heute morgen. Und seitdem rechne ich, ob das noch klappt mit dem Rückweg. Vorsichtshalber habe ich die Klimaanlage schon mal abgeschaltet. Und es waren immer noch mindestens 15 Meilen „Reserve“ bei den Rechnungen vorhanden. So erreichen wir dann später auch die rettende Tankstelle in Bend und sind jetzt wieder gerüstet für neue Unternehmungen.
Gabi hat ihre Basecap bekommen und dazu noch ein paar Sportklamotten von Nike. Das Auto hat jetzt Pause. Wir wollen zu Fuß nach Downtown.
Das sind gut 2 Kilometer, die wir zu gehen haben und sowas macht hier sonst eher keiner. Der Kollege an der Rezeption hat mich gestern für völlig bekloppt gehalten, als ich fragte, ob man zu Fuß dort hin kommt. Wir müssen nämlich den Hwy. 97 queren etc. Kurz: hat gut geklappt und wir machen erste Rast in der „McMenamins Old Francis School Brewery“. Uriger Schuppen, gutes Bier. Dann steuern wir die Deschutes Brewery an, finden einen Platz an der Theke und ich gönne mir eine von zwei möglichen Bierproben: 6 Gläschen mit unterschiedlichen Bieren der Brauerei, deren Kessel wir von der Theke aus sehen können. Lecker! Kurzbezeichnungen wie „Prinz Crispy“, „Otter Encounter“, „Check you Hefe“ oder „Pineapple Whip“ machen schon neugierig. Die sechs Bierchen werden (je höher die Nummer) immer bitterer und alkoholischer. Das letzte hat satte 8,5%. Und aus dem Wash des beliebtesten Bieres machen sie sogar einen 5-jährigen Whisky, den Gabi probiert. Den gibt es sogar aus einem ordentlichen Nosingglas - allerdings in doppelter Portion. Der Barman meint es gut mit uns.
So treten wir später etwas „tipsy“ den Heimweg an. Dabei müssen wir nochmal über die fünfspurige Straße. Ich quere die gleich noch 4 Mal, denn ich ordere eine Pizza gegenüber bei „Domino’s“ unserer Lieblingskette. Da eine Wartezeit von 45 Minuten zu überbrücken ist, hüpfe ich schnell zurück ins Zimmer, um mich um die Fotos zu kümmern. Die Pizza war wie immer super und alles andere (Fotos, Tagebuch und Website) muss nun bis morgen früh warten. Müde! Gute Nacht!!
Tagesetappe: 140 Kilometer
Übernachtung: Cascade Lodge****, 420 Southeast 3rd Street, Bend, OR 97702
Vorfreude!

Gabi am Museum of Modern Pop Culture (MoPop), Seattle Center, WA
Vorfreude! Das erste Wort meines Reisetagebuchs 2022. Schön, oder? Finde ich auch! Und jetzt, hier im Staycity Hotel am Airport Frankfurt am Main, schon einige Kilometer weg von zu Hause, empfinde ich tatsächlich diese Spannung, gepaart mit unbändiger Lust auf Urlaub und eine unbeschwerte, sorgenfreie und richtig „private“ Zeit.
„Unbeschwert“? „Sorgenfrei“? „Privat?“ - das waren Fremdwörter in den vergangenen Monaten diesen Jahres und wenn ich ehrlich bin: sogar der vergangenen 2,5 Jahre. Seit uns diese Pandemie in Beschlag nahm, man keinem noch so vertrauten Menschen mehr ohne Maske und Sorge nahe kommen kann, hat sich so vieles verändert. Für mich und uns war das vor allem verbunden mit noch mehr Arbeit. Erfüllender, sicherlich auch wichtiger und anerkannter Arbeit - aber Raum für Privates war da nicht mehr. Wegen Corona ging ohnehin alles auf Distanz und wenn du dann noch über lange Zeit meist 7 Tage die Woche und auch nachts noch in Gedanken „aufe Aabeit bis“, dann ist irgendwann Schluss mit lustig. Und dann überfallen die Russen die Ukraine und das nächste Sorgenpaket wird geschnürt. Geht’s eigentlich noch? Waren wir nicht alle stolz und glücklich über mehr als 70 Jahre Frieden in Europa? Hat das aktuell alles einen Sinn? Nein! Und mit dem Überfall auf die Ukraine und all seinen Nebenschauplätzen spuken jetzt Worte wie „Gasmangellage“, „Blackout“ u.ä. durch die Medien. Da ist sie: die nächste Baustelle. Gestern habe ich noch mit einem lieben Kollegen im Kreisausschuss Kleve darüber berichtet, was wir alles tun aktuell, um uns zu rüsten auf diese besorgniserregenden Szenarien. Und eben im Zug las ich bereits den ausführlichen Artikel dazu auf RP-Online.
Heute, am Freitag haben wir beide noch gearbeitet. Und ich muss sagen, dass es für mich ein wie immer sehr ausgefüllter, aber auch sehr schöner letzter Arbeitstag war. Termine hatte ich mir keine mehr reingeholt für heute. Satt dessen haben ich Schreibtisch und Mailpostfach geräumt und einige Stunden damit verbracht, das Thema „Energiemangellage“ mit lieben Kolleginnen und Kollegen dezidiert durchzusprechen, offene Fragen zu beantworten, Weichen zu stellen und im Team zu überlegen, wer was in den kommenden drei Wochen macht, um uns in dem Thema weiter voran zu bringen. Und selten war ich so stolz darauf, wie engagiert, durchdacht und planvoll alle mitdenken. Ich habe da wirklich ein super Team um mich in der Verwaltung. Die Kolleginnen hatten das Meeting so gut vorbereitet, dass wir in drei Stunden extrem viel geschafft haben. Und im Ergebnis konnte ich - auch wenn es inhaltlich schwer fällt - um 14:15 Uhr in dem 150% sicheren Gefühl ausstempeln: „das läuft super konzentriert auch ohne mich - schön, wenn ich in drei Wochen wieder einsteigen kann!“
Nun blicken wir gemeinsam, nach vorn: ich bin fest gewillt, drei absolut sorgenfreie, unbeschwerte und private Wochen zu verbringen. Die beiden letzten Absätze mussten sein, um den Urlaub einzuordnen in diese Welt 2022, die aus den Fugen geraten scheint. Doch jetzt zählt erst mal: Vorfreude!
In den verbleibenden 60 Minuten heute Mittag zu Hause haben wir ruckzuck die letzten Handgriffe getan und uns abreisefertig gemacht. Birgit bringt uns zum Duisburger Hauptbahnhof und nach Monaten der Trockenheit - ohne einen Tropfen Regen - schüttet es aus Kübeln. Der ICE fährt mit Verspätung ab und liegt in Köln über 30 Minuten hinten. Dann beschleunigt er aber auf 300 km/h und katapultiert uns an den Airport Frankfurt. Drei Rolltreppen später sind wir unsere Koffer los - Vorabend-Check-in. Die Bordkarten habe ich heute Mittag schon online erhalten.
Die 25 Minuten Fußweg zum Hotel tun gut, das Zimmer ist super - sehr geräumig und komplett mit Küchenzeile. Nebenan ist ein Italiener, aber da ist es so proppevoll, dass die Leute draussen Schlange stehen. Wir stellen uns erst an, entscheiden dann aber, lieber eine „einfache“ Pizza im Hotel zu essen. Gute Idee! Die Pizza ist super und wir sitzen völlig ruhig und ungestört.
Für morgen früh ist das Taxi bestellt. Wegen der Lufthansa-Streiks in den vergangenen beiden Wochen empfiehlt der freundliche Rezeptionist, rechtzeitig am Airport zu sein: gute Chance auf lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle. Da gehen wir - wie auch sonst im Leben - auf Nummer sicher. Um 06:15 Uhr gibt’s den wake-up-call, für 07:00 Uhr ist ein Taxi bestellt. 10:00 Uhr soll Boarding sein, um 10:45 Uhr heißt es dann: Abflug mit der Lufthansa.
Gute Nacht - weiter geht es morgen aus Seattle. Unser größter Wunsch ist es, die lange Flugzeit mit FFP-2-Maske ohne Infektion zu überstehen. Auch diesbezüglich haben wir alles gegeben: 4 Impfungen und größte Vorsicht in den vergangenen Wochen. See you in Seattle - schlaflos?
Das ging ratzfatz heute morgen. Im Hotel lief alles wie am Schnürchen und selbst das Taxi war 15 Minuten vor der Zeit schon am Start. Da wir sehr früh am Airport waren, gab es auch kaum Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen. Wir erwischten sogar eine Mannschaft, die gerade Schichtbeginn hatte und uns als erste Gäste begrüßte. Super gelaunt, völlig unproblematisch - es fehlte nur noch die La-Ola-Welle, so haben wir uns gegenseitig gefeiert. Das war super schön. Am Airport hatten wir dann ein kleines Frühstück und ab ging’s zum Boarding.
Da hatten wir zwei Plätze am Fenster gebucht (2 - 4 - 2 - Bestuhlung) und beim Einsteigen stellen wir fest, dass die Bordkarten plötzlich zwei Plätze in der Mitte ausweisen. Das war blöd, zumal sich diverse Zeitgenossen, u.a. unser Nebenmann nicht um Corona-Regeln scheren und keine Maskte tragen. Unangenehm! Der Flug vergeht aber einigermaßen erträglich und Tom Cruise rettet gleich in zwei Teilen von „Top Gun“ die amerikanische Seelenbefindlichkeit. Wir landen pünktlich in Seattle - zu Haue ist es nun 21:20, in Seattle zwanzig nach eins nachmittags. Unsere Koffer bekommen wir dann auch und das Einwandern hat auch schon länger gedauert. Superfix klappt es dann mit dem Mietwagen - ich hatte ja von zu Hause aus schon alles ausgefüllt. Die Dame am Counter springt auf meine Lobeshymnen bzgl. Alamo an und spendiert uns ein Upgrade auf einen Standard SUV. So ergattern wir einen Nissan Roughe mit allen Extras inkl. Apple Car Play- sehr praktisch!
Gegen 15:00 Uhr sind wir im Hotel, das direkt gegenüber der Space Needle liegt. Ich springe kurz rein um einzuchecken und bekomme die Zimmerkarten. Und dann bekomme ich noch welche und die Rezeptionistin schickt sich an, noch ein drittes Paar vorzubereiten. Auf meine vorsichtige Frage, was ich denn mit drei Zimmern machen soll antwortet sie, dass auf mich doch drei Zimmer reserviert seien. Nö, verstehe ich nicht. Habe das Hotel als einziges über das Reisebüro gebucht aber die wissen auch, dass wir nur ein Zimmer benötigen. Nach kurzem hin und her wird mir versichert, dass nun alles seine Richtigkeit habe und die Abbuchungen für die zwei überschüssigen Zimmer erstattet werden.
Wir packen kurz aus und starten noch auf einen Tripp nach draussen. Puh - ganz schön warm hier und sonnig. 26 Grad im Schatten. Wir drehen eine große Runde um die Space Needle. Der internationale Springbrunnen ist cool mit all den Kids, die hier toben und der Musik im Hintergrund. Besonders „heiß“ ist das Museum of Pop Culture (MoPop) mit seinen bunten Fassaden. Die violette Außenhaut soll an Jimmy Hendrix’ Song „Purple Haze“ von 1967 erinnern.
Wir gehen noch durch den Skulpturenpark runter ans Wasser und trinken dort einheimisches Bier und Cider. Dazu gibt es einen Burger. Alles gut - wir sind angekommen.
Nun ist es 20:00 Uhr und wir schreiben an der Bar diese Zeilen. Zu Hause ist es jetzt 05:00 Uhr morgens - da haben wir die Uhr rund, wenn wir gleich im Bett liegen. Es reicht jetzt auch. Morgen genießen wir einen vollen Tag in Seattle.
Euch allen wünschen wir wieder ganz viel Spaß mit unserer Website; unsere Gedanken sind bei den Lieben zu Hause!
Tagesetappe: 8.180 Kilometer geflogen, 26 Kilometer gefahren
Übernachtung: Hyatt House Downtown***, 201 Fifth Avenue North, Seattle, WA 98109
Burney Falls SP (1)
California (7)
City (8)
Ferndale (1)
Humbold Redwoods SP (1)
Lassen Volcanic NP (1)
Mt Hood (1)
Mt Rainier NP (2)
Mt St. Helens NP (1)
Newberry National Volcanic Monument (1)
Olympic NP (2)
Oregon (8)
Oregon Coast (2)
Redwoods NP (1)
Silver Falls SP (1)
Smith Rock SP (1)
Washington (7)
Whiskeytown NRA (1)